Gestern Nachmittag hat uns die Nachricht erreicht, dass die Freiburger Stadtbau die Plangenehmigung für die Verlegung eines Runzbaches durch unser Wohngebiet
Metzgergrün erhalten hat. Noch für diese Woche wurde die Fällung von 15 Bäumen
angekündigt. Die meisten der Bäume stehen wegen ihres Umfangs und Alters unter
Baumschutz, der dafür jetzt außer Kraft gesetzt wurde.
Bis heute gab es trotz gegenteiliger Zusicherung seitens der Freiburger Stadtbau keine
schriftliche Ankündigung und Erklärung an die MieterInnen.
Den Auftakt eines so großen und sensiblen Projektes – geplanter Abriss von günstigen und
schönen, aber einfachen Wohnungen mit großen, alten, schützenswerten Gärten zum Bau
von mehr Wohnraum – mit fehlender Kommunikation, überraschenden Gartenkündigungen, Androhung von Räumungsklage sowie mit Regressforderungen wegen Bauverzögerung und überstürzten Rodungsarbeiten beginnen zu wollen, wäre fatal und der langjährigen Vorbereitung nicht angemessen.
Entgegen dem Versprechen, die BewohnerInnen an den Freiraumplanungen zu beteiligen,
wurde uns die Planungsentwicklung zur Verlegung des Runzgewässers vollständig
vorenthalten. Die für den jetzigen Verlauf notwendigen Baumfällungen wurden uns in
keiner Weise im Vorfeld der Gartenkündigungen kommuniziert.
Noch in den letzten Projektbeiratssitzungen wurde die frühzeitige Ankündigung gegenüber
den MieterInnen zugesichert. Die Rodungsarbeiten jetzt kurzfristig durchzuführen, wäre ein Bruch sämtlicher Vereinbarungen der Stadt und Freiburger Stadtbau gegenüber den
BewohnerInnen und sämtlichen Beteiligten.
Nur Transparenz schafft Offenheit. Und nur Offenheit schafft Vertrauen. Das Vertrauen der
BewohnerInnen wurde verspielt. Die Verantwortlichen gefährden gerade das gesamte
„Projekt Metzgergrün“.
Für das Metzgergrün bisher im Projektbeirat,
Sophia Grässlin, IG Metzgergrün
Wigand Alpers, unabhängige Mieter*innen