Dokumentation: Proteste gegen Baumfällung im Metzgergrün

Gestern begann die Freiburger Stadtbau mit der Fällung der Bäume für den Bauabschnitt 1 im Metzgergrün. Dabei wurden auch – trotz laufender Widerspruchverfahren – Bäume in den Privatgärten von MieterInnen gefällt. Die FSB engagierte eigens für die Arbeiten den privaten Sicherheitsdienst „Patronus“, welcher MieterInnen unter Zwang aus ihren Gärten trug und das weitere Betreten verhinderte. Für die Baumfällarbeiten wurde Eigentum der MieterInnen von FSB-Mitarbeitern umgestellt. Alles obwohl es einen offenen Rechtsstreit um die Räumung der Gärten gibt. Zu einer spontanen Protest-Kundgebung kamen rund 40 UnterstützerInnen zusammen. Trotz dieser „Überfall-Aktion“ der FSB werden wir uns weiterhin gegen den Abriss unseres Quartiers engagieren!

Hier Berichte der Badischen Zeitung und von Radio Dreyeckland, sowie Bilder eines freien Fotografen:

Badische Zeitung: Große Aufregung um Rodungen im Freiburger Quartier Metzgergrün

Radio Dreyeckland: Stadtbau setzt Baumfällungen mit Sicherheitsdienst rabiat durch

Bilder von JR Photography

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PM vom 24. Februar: Bewohner*innen zum „Projekt Metzgergrün

Gestern Nachmittag hat uns die Nachricht erreicht, dass die Freiburger Stadtbau die Plangenehmigung für die Verlegung eines Runzbaches durch unser Wohngebiet
Metzgergrün erhalten hat. Noch für diese Woche wurde die Fällung von 15 Bäumen
angekündigt. Die meisten der Bäume stehen wegen ihres Umfangs und Alters unter
Baumschutz, der dafür jetzt außer Kraft gesetzt wurde.

Bis heute gab es trotz gegenteiliger Zusicherung seitens der Freiburger Stadtbau keine
schriftliche Ankündigung und Erklärung an die MieterInnen.

Den Auftakt eines so großen und sensiblen Projektes – geplanter Abriss von günstigen und
schönen, aber einfachen Wohnungen mit großen, alten, schützenswerten Gärten zum Bau
von mehr Wohnraum – mit fehlender Kommunikation, überraschenden Gartenkündigungen, Androhung von Räumungsklage sowie mit Regressforderungen wegen Bauverzögerung und überstürzten Rodungsarbeiten beginnen zu wollen, wäre fatal und der langjährigen Vorbereitung nicht angemessen.

Entgegen dem Versprechen, die BewohnerInnen an den Freiraumplanungen zu beteiligen,
wurde uns die Planungsentwicklung zur Verlegung des Runzgewässers vollständig
vorenthalten. Die für den jetzigen Verlauf notwendigen Baumfällungen wurden uns in
keiner Weise im Vorfeld der Gartenkündigungen kommuniziert.

Noch in den letzten Projektbeiratssitzungen wurde die frühzeitige Ankündigung gegenüber
den MieterInnen zugesichert. Die Rodungsarbeiten jetzt kurzfristig durchzuführen, wäre ein Bruch sämtlicher Vereinbarungen der Stadt und Freiburger Stadtbau gegenüber den
BewohnerInnen und sämtlichen Beteiligten.

Nur Transparenz schafft Offenheit. Und nur Offenheit schafft Vertrauen. Das Vertrauen der
BewohnerInnen wurde verspielt. Die Verantwortlichen gefährden gerade das gesamte
„Projekt Metzgergrün“.

Für das Metzgergrün bisher im Projektbeirat,
Sophia Grässlin, IG Metzgergrün
Wigand Alpers, unabhängige Mieter*innen

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Eilmitteilung an die Freiburger Stadträt*innen zur aktuellen Situation im Metzgergrün

An die Stadträt*innen des Freiburger Gemeinderates

Freiburg, 22.02.2021

„Wie menschlich eine Gesellschaft ist, bemisst sich an ihrem Umgang mit den Schwächsten“ Wolfgang Schäuble

Sehr geehrte Damen und Herren,

im Planungsverfahren des “Projekt Metzgergrün” fehlt aktuell seitens der Freiburger Stadtbau GmbH jegliche Bereitschaft zu einer offenen Darstellung und Übermittlung
der Planungsschritte. Die Zusicherung des Baubürgermeisters der Stadt Freiburg, die
im Bestandsgebiet lebenden Mieter*innen durch Transparenz und Kommunikation in
die Planungsüberlegungen mit einbeziehen zu wollen, hat angesichts der jetzigen
Situation alle Glaubwürdigkeit verloren.

Nach den Vortreffen und Kontroversen der vergangenen Jahre kam am 23. Juli 2020
ein neugegründeter Projektbeirat Metzgergrün zusammen, um als Informations- und
Kommunikationsgremium die Weiterentwicklung des Wohnquartiers zu begleiten.
Trotz dieser Möglichkeit des Austausches sah sich weder die Freiburger Stadtbau
noch das Stadtplanungsamt veranlasst, in diesem Rahmen über die geplante
Runzverlegung in das Bestandsgebiet und den damit verbundenen Kündigungen von
Mietergärten zu informieren. So wurden die betroffenen Mieter*innen Ende Oktober
2020 von den Kündigungen überrascht und die Mietervertreter*innen erst im
Nachhinein von dieser Massnahme und ihren Konsequenzen in Kenntnis gesetzt.
Ein Prozess der Auseinandersetzung, Diskussion und Beteiligung der
Bewohner*innen an der geplanten Runzverlegung war auch in den darauffolgenden
Sitzungen des Projektbeirats am 12.11. und 17.12.2020 nicht möglich.
Erst die auf unsere Nachfrage übersandten Planungsunterlagen zur Verlegung des
Runzbaches gaben einen Einblick in die Thematik. Eine Stellungnahme dazu wurde
von uns am 26.01.2021 beim Umweltschutzamt abgegeben.
Darin weisen wir auf die Problematik der verfahrensrechtlichen Planungssituation
und der geplanten Fällung von insgesamt 35 Bäumen im Bereich der Böschung und
der Hausgärten hin. Davon sind 22 durch die Baumschutzverordnung geschützt.

Inzwischen hat sich die Situation weiter zugespitzt – ohne eine vorherige
Ortsbegehung mit den Bewohner*innen wird der Freiburger Stadtbau vermutlich
heute die Plangenehmigung für die Verlegung des Runzbaches durch das
Umweltschutzamt erteilt. Da der Baumschutz am 1. März beginnt, würde die Fällung
der Bäume noch in dieser Woche erfolgen. Allerdings liegen bis zum jetzigen
Zeitpunkt weder den offiziell und ehrenamtlich Beteiligten noch den betroffenen
Mieter*innen konkrete und verlässliche Informationen zu den geplanten Massnahmen
vor. Eine Vorankündigung an die Mieterschaft fehlt bis heute. So haben die meisten
Bewohner*innen keine Kenntnis davon, was im Viertel durchgeführt werden soll.
Einige der Mieter*innen, die der Gartenkündigung widersprochen haben, sehen
aktuell einer Räumungsklage auf die Herausgabe ihrer Gärten entgegen.

Wir können nachvollziehen, dass die Verantwortlichen schnellstmöglichst mit den
Bauarbeiten beginnen wollen, doch dürfen die Schwierigkeiten und Versäumnisse im
Planungsprozess nicht zu Lasten der Bewohner*innen, des Baum- und Artenschutzes
gehen.

Der faire und respektvolle Umgang mit den Mieter*innen verlangt sowohl frühzeitige
Ankündigungen als auch die Beteiligung an der Neugestaltung und
Weiterentwicklung des Wohngebiets. In Anbetracht der Not- und Zwangslagen, in die
betroffene Mieter*innen im Moment gebracht werden, ist es uns ein dringendes
Anliegen, das “Projekt Metzgergrün” in Hinblick auf Planung, Kommunikation und
Teilhabe spätestens jetzt zu verbessern.

Mit den aktuell geplanten Baumaßnahmen VOR der Offenlegung des
Bebauungsplanes wird versäumt, eine Lösung für den neuen Runzverlauf zu finden,
die den hochwertigen Baumbestand größtenteils erhält. Auch ein Konzept für den
notwendigen und verlässlichen Schutz der Bewohner*innen während der Bauphasen
ist uns nicht bekannt. Es sollte neben der Schaffung von neuem Wohnraum ein Ziel
der Planung sein, das ökologisch und sozial Bestmögliche für die hier lebenden
Menschen zu erreichen.

Bei Betrachtung der kritischen Gesamtsituation und angesichts des anhaltenden
Pandemiegeschehens schlagen wir deshalb Folgendes vor:

1. Aussetzung der jetzt anvisierten Baumfällungen und Einbeziehung der
Runzverlegung in das Planfeststellungsverfahren mit Umweltverträglichkeitsprüfung

2. Nach erfolgter Offenlage: Bebauung des Caravan-Stellplatzes mit den fünf
Mehrfamilienhäusern, um neuen lebenswerten und bezahlbaren Wohnraum zu
schaffen

3. Erhalt der aktuellen Bestandeswohnungen über einen längeren Zeitraum als bisher
geplant. So kann eine behutsame Umstrukturierung und Weiterentwicklung des
Wohnviertels Metzgergrün ermöglicht werden.

Mit einem auf 15 Jahre angesetzten Moratorium zwischen Erweiterung des Quartiers
durch die Neubebauung und Abriss des Bestands kann das “Projekt Metzgergrün” ein
Beispiel setzen, um den aktuellen sozialen sowie artenschutz- und klimarelevanten
Herausforderungen des städtischen Wohnens gerecht zu werden.

gez.
Mieter*innen im Metzgergrün-Bestand

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Stellungnahme zur geplanten Runzverlegung und Vernichtung des vorhandenen Baumbestandes im Metzgergrün

1. Belastungen für die Anwohner*innen durch den geplanten Bauablauf

Der aktuell geplante Bauablauf führt zu einer unnötig verlängerten Belastung für einen Teil der Bewohner*innen des sogenannten 3. Bauabschnitts.

Die geplanten Bauarbeiten für die Verlegung der nördlichen Runze sollen beginnen, noch bevor die ersten neuen Wohnhäuser gebaut werden. In der Vergangenheit wurde uns stets zugesichert, dass die Bauarbeiten für die Neubebauung im 1. Bauabschnitt auf dem bisherigen Caravan-Stellplatz ohne den Eingriff in das bestehende Wohngebiet möglich seien. Trotz der Zusage von Transparenz im Planungsprozess erfolgten keine Vorabinformationen über Zeitpunkt und Varianten zur Runzverlegung. Die Kündigungen der zur Selbstversorgung und Erholung dienenden Hausgärten wurden weder den betroffenen Mietpartien, noch der Quartiersarbeit und dem Projektbeirat angekündigt.

In der Annahme, noch über mehre Jahre störungsarm in unserem bisherigen Umfeld leben zu können, würden wir nun frühzeitig zahlreichen Belastungen und Beeinträchtigungen wie Gartenzerstörung, Baulärm, Erderschütterungen, etc. ausgesetzt werden. Der alte Baumbestand soll teilweise noch in diesem Winter vernichtet werden.

In der derzeitigen Pandemiesituation stellen die Mietergärten einen nicht zu unterschätzenden zusätzlichen Schutzraum für uns Anwohner*innen dar.

Daher beantragen wir eine geänderte Bauabfolge mit dem Bau des Fließgewässers zu einem späteren Zeitpunkt.

2. Gebot zur Rücksichtnahme gegenüber den Anwohner*innen

Im Zusammenhang mit dem Bachausbau sollen laut der vorliegenden Unterlagen zahlreiche Bäume, die der Baumschutzverordnung unterliegen, entfernt werden (siehe Baumbilanzplan). Wir bitten zu prüfen, ob bei der beabsichtigten Vorgehensweise das Rücksichtnahmegebot auf die Anlieger im Wasser- und Baurecht nach §242BGB verletzt wird. Die geplante Rodung der “Quartierwäldchen” entlang der Böschung und Gärten bringt in vielerlei Hinsicht erhebliche Nachteile (siehe Punkt 3. bis 5.) mit sich.

Mit der frühzeitigen Wegnahme der Mietergärten und der geplanten Abholzung für die Runzverlegung werden für uns Anwohner*innen schon jetzt unumkehrbare Tatsachen geschaffen, obwohl erst im Hauptverfahren zum Bebauungsplan die umwelterheblichen Belange geprüft und abgehandelt werden. Dass dies bisher keine Beachtung findet, stellt für uns ein grobes Versäumnis dar.

3. Klimaschutz

Mit der Vernichtung der „Quartierwäldchen“ wird nicht nur das Rücksichtnahmegebot gegenüber uns Anwohner*innen vernachlässigt, sondern auch das Kleinklima verändert. Bis die vorgesehenen Neuanpflanzungen von Sträuchern, Obst- und anderen Bäumen wieder so viel CO2 binden werden wie der vorhandene Baumbestand, werden Jahrzehnte vergehen. Die Planung verspricht sich eine ökologische und klimatische Wirksamkeit des Bauvorhabens. Wie dieses Ziel erreicht werden soll, erschließt sich aus den Unterlagen nicht.

4. Umgehung der Freiburger Baumschutzverordnung

Ein über Jahrzehnte gewachsener Baumbestand hat in der Regel eine höhere Wertigkeit für das Klima und die Tierwelt (Insekten, Kleinsäuger und Vögel) als die Ersatzpflanzungen von kleinen und jungen Bäumen. Das geplante Abholzen der Bäume an der Böschung zwischen vorhandener Metzgergrünbebauung und Wohnmobilstellplatz ist für uns daher nicht nachvollziehbar.
Nach aktuellem Planungsstand zur Neubebauung des Wohngebietes Metzgergrün werden nicht viele Bäume übrig bleiben. Zudem sind Maßnahmen zur Umsiedelung geschützter Arten kein Ersatz für zerstörte Lebensräume, sondern lediglich Ausgleichsbemühungen. Vor diesen Hintergründen sollte es ein stärkeres Bestreben geben, das geplante Bauvorhaben um vorhandene Baumbestände herum zu konzipieren und die bestehenden Lebensräume der Menschen und Tiere zu integrieren.

5. Der Runzbach im Jahresverlauf

Wir geben zu bedenken, dass der Bach in den Sommermonaten bis in den Herbst hinein trocken liegt. Hinzu kommen der kleine und der große Bachabschlag. Da man davon ausgehen muss, dass sich der Klimawandel noch verschärfen wird, werden sich die wasserlosen Zeiten in der Runze über immer längere Zeiträume erstrecken. Gleichzeitig werden Starkregenereignisse häufiger. Die angestrebte Belebung der Metzgergrün-Neubebauung durch ein urbanes Fließgewässer wird deshalb nur zeitweise eintreten können.

Im Gebiet Metzgergrün ist das Vorkommen der asiatischen Tigermücke bereits jetzt schon problematisch. Ein trockenfallendes Gewässer als Brutstätte wird innerhalb eines Wohngebietes die Situation noch verschärfen.

Auch die Gefahr der Vermüllung ausgetrockneter Bäche dürfte der Stadt ausreichend bekannt sein.

6. Variantendiskussion

Die Böschung zwischen dem ehemaligen Wohnmobilstellplatz und der vorhandenen Metzgergrün-Bebauung soll zu Gunsten einer Neuanlage der Runze durch Abgrabungen und Aufschüttungen umgestaltet werden. Dieser „Landschaftsmodellierung“ sollen der dort vorhandene Baumbestand sowie die angrenzenden Mietergärten des Bestandsgebiets zum Opfer fallen.

Eine gute fachliche und visionäre Stadt- und Landschaftsplanung sollte bereits bestehende Landschaftsmerkmale und Vegetationstypen aufgreifen und behutsam umgestalten. Für den neuen Runzbach wäre beispielsweise eine Linienführung denkbar, die es erlaubt, den Baumbestand zu erhalten. So könnte der neue Bachlauf entlang der Oberkante der Böschung im “Slalom“ zwischen den vorhandenen Bäumen hindurchgeführt werden. Das hätte den Vorteil, dass die in der jetzigen Planung vorgesehenen Versickerungsbecken durch eine Versickerung innerhalb des Baumbestandes ersetzt werden könnten. Dem Wurzelbereich der Bäume würde damit so viel Wasser zugeführt werden, dass der Baumbestand extrem trockene Witterungsperioden im Sommerhalbjahr mit genügend Vitalität überstehen kann. Wir halten eine Variantendiskussion für absolut notwendig!

7. Planfeststellungsverfahren statt einfacher Plangenehmigung

Dass der Bachausbau nur auf einer Plangenehmigung basieren soll, wird in den Unterlagen unter „1.3 Planungs- und Genehmigungsablauf“ wie folgt begründet:

„Gem. § 68 Abs. 2 WHG ist anstelle der Planfeststellung eine Plangenehmigung durchzuführen, wenn die Maßnahme den ökologischen Zustand für das Gewässer eindeutig verbessert und somit nicht UVP-pflichtig ist.“

Das ist eine äußerst fragwürdige Interpretation von § 68 (2) des Wasserhaushaltsgesetzes. Hier ist beschrieben, dass eine Plangenehmigung durchgeführt werden „kann“, falls zur
Umweltverträglichkeitsprüfung keine Pflicht besteht.

In der Antragstellung auf die Runzverlegung wird dargelegt, dass sich der ökologische Zustand des Gewässers „auf langfristige Sicht“ im Vergleich zum Istzustand „eindeutig verbessert”. Lediglich den zu verlegenden Bachabschnitt zu beurteilen, ist jedoch eine isolierte Betrachtungsweise.

So ist in der Plangenehmigung zum Bachausbau nicht berücksichtigt, ob möglicherweise schützenswerte Tiere in dem zur Abholzung vorgesehenen Baumbewuchs der Böschung miteliminiert werden. Von uns Anwohner*innen und Stellplatzbewohnern wurden und werden häufig Zauneidechsen, Bergmolche, Gottesanbeterinnen und Igel beobachtet. In den Unterlagen wird dazu vermerkt, dass für den Bebauungsplan Metzgergrün „noch keine spezielle artenschutzrechtliche Prüfung durchgeführt“ worden ist.

Da für uns die Summe der Beeinträchtigungen groß und eine Variantendiskussion zur neuen Runzgestaltung nicht erkennbar ist, können wir der Aussage der Gutachter, dass das Vorhaben „keine erheblichen nachteiligen Auswirkungen“ auf Schutzgüter und den Standort haben soll, nicht folgen. Umso mehr verbieten sich jetzt Maßnahmen im Vorgriff!

Wir beantragen daher die Stornierung der vorgesehenen Abholzung und die Einleitung eines Planfeststellungsverfahrens, um die genannten Unstimmigkeiten besser darzulegen und umfassender beurteilen zu können. Ein Planfeststellungsverfahren wäre auch notwendig, um eine produktive Variantendiskussion führen zu können.

8. Zusammenfassung

Gegen eine Neubebauung des Caravan-Stellplatzes und einen neuen Runzverlauf haben wir nichts einzuwenden. Doch bitten wir darum, aus den genannten Gründen auf die weitgehende Entfernung des vorhandenen Baumbestandes zu verzichten. Die beantragte Plangenehmigung für den Bachausbau kann unseres Erachtens die vorgesehene Abholzung nicht rechtfertigen. Deshalb beantragen wir, ein Planfeststellungsverfahren für die Verlegung der Runze einzuleiten. Erst in diesem Rahmen können die Gesamtauswirkungen des Projektes angemessen beurteilt und geprüft werden.

Mit freundlichen Grüßen
Ihre Mieter*innen im Metzgergrün

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Aktuelle Kündigungen von Hausgärten durch die FSB – Stellungnahme der IG Metzgergrün vom 31.10.2020

Sehr geehrte Damen und Herren,

als MieterInnen des Metzgergrüns sehen wir uns erneut gezwungen Sie als VerwalterInnen, EntscheidungsträgerInnen und Öffentlichkeit auf die neuesten Ereignisse aufmerksam zu machen:

Ohne offizielle Ankündigung werden im Moment MieterInnen in der Whittierstraße und Im Metzgergrün von MitarbeiterInnen der FSB persönlich in den Häusern aufgesucht. Ihnen wird die Kündigung ihrer Gärten überbracht, weil diese wohl für den 1. Bauabschnitt benötigt würden.

Und das VOR der Offenlage eines Bebauungsplans! Wie kann das sein?

Spätestens mit der Installation des Projektbeirats für das “Projekt Metzgergrün” sollte eine Grundlage geschaffen sein für eine offene und faire Informations- und Diskussionskultur.

Umso fassungsloser macht uns die aktuelle Vorgehensweise der Freiburger Stadtbau – damit bestätigen sich leider unsere Erfahrungen und Befürchtungen der letzten Jahre. Immer wieder zeigt sich das Planungs- und Entscheidungsverfahren als Farce, geprägt von Ignoranz und weit entfernt von Beteiligung und einem respektvollem Umgang mit den hier lebenden Menschen und Lebensräumen.

In Zeiten der Corona-Pandemie braucht es Rückzugsorte und besonderen Schutz. Doch genau dort werden jetzt die Menschen zusätzlich unter Druck und in Angst und Schrecken versetzt.

Mittendrin am Rand der Gesellschaft zeigt sich eine strukturelle Misere, mit der wir als MieterInnen der Freiburger Stadtbau GmbH in hohem Maß konfrontiert und belastet sind – umso mehr fordern wir deshalb den Erhalt der Siedlung im Bestand!

Wir möchten Ihnen als Gemeinderat ans Herz legen, vor der komplexen Situation nicht die Augen zu verschließen – die Stadtverwaltung handelt in Ihrem Auftrag! Mehr denn je sind Sie aufgefordert in die Verantwortung zu treten und die richtigen Entscheidungen zu treffen. Es ist jetzt die Zeit, um innezuhalten und zu überprüfen und für eine wirklich gute Zukunft zu handeln – für ALLE!

Mit besten Wünschen für Gesundheit und Genesung,

Ihre IG Metzgergrün

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Offener Brief der IG Metzgergrün zum „Projekt Metzgergrün“ – Offenlage des Bebauungsplans

An Stadtrat, Verwaltung, Presse und Stadtbau:

Sehr geehrte Damen und Herren,

angesichts der Auswirkungen der Coronakrise auf alle Lebens- und Arbeitsbereiche sind die nächsten Monate im Moment schwer abzuschätzen, auch im Hinblick auf politische Entscheidungen. Nach dem letzten Informationsstand ist die Offenlage des Bebauungsplans für die „Neuentwicklung Metzgergrün“ auf Mai 2020 angekündigt. Wir können nur vermuten, dass sich Prioritäten und Zeitpläne ändern werden. Deshalb bitten wir Sie umso dringlicher um mehr Transparenz und Informationsfluss für laufende Prozesse und veränderte Arbeitsweisen. Mit dem Quartiersladen der Ferdinand-Weiß-Straße stehen Ihnen jederzeit Kontaktmöglichkeiten zur Verfügung. Auch über die Email der IG Metzgergrün können Sie die BewohnerInnen direkt erreichen.

Durch die Kontaktbeschränkungen sind vermutlich noch auf längere Zeit keine persönlichen Treffen von Gruppen möglich, das wirkt sich erheblich auf Initiativen und Beteiligung aus. Deshalb möchten wir an Stadtverwaltung und Freiburger Stadtbau GmbH appellieren, die Offenlegung des Bebauungsplanes zu verschieben, bis sich die Lage „normalisiert“ hat. Die Ausschreibung für einen Wohnmobilstellplatz neben dem neuen Fußballstadion erfolgte bereits in den letzten Wochen im Amtsblatt. Es ist zu befürchten, dass auch der Bebauungsplan schnell und ohne großes Aufsehen abgewickelt werden könnte.

Im Alltag geht es nun um die Krisenbewältigung und veränderte Lebensbedingungen. Gerade jetzt sind wir sehr dankbar im Metzgergrün zu leben – wir fühlen uns hier sicher und können durch die gegebenen kleinen Strukturen den Abstand halten und im Kontakt miteinander bleiben, uns weiterhin gegenseitig unterstützen. Viele NachbarInnen gehören zu sogenannten „Risikogruppen“. Die Gärten schenken uns Lebensraum und Grünkraft. Wir erfreuen uns – die Natur atmet auf, es zwitschert so laut wie nie zuvor. Wir können uns mit heilsamen Kräutern aus dem eigenen Garten versorgen. Die Obstbäume blühen und die Gemüsebeete werden vorbereitet. Es wird gehackt, gesät gepflanzt und gebrütet, und vielleicht summt es auch bald wieder mehr… Wie wertvoll sind diese urbanen Dörfer – es müsste viel mehr davon geben!

Mit beste Grüßen und Wünschen für gute Gesundheit und eine bessere Zukunft

Ihre IG Metzgergrün

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Stellungnahme der IG Metzgergrün zu den Artikeln im SPD Stühlinger Magazin

„Metzgergrün – Ein Stühlinger Wohnquartier verändert sich“, war der Titel des Stühlinger SPD – Magazins im November 2019. Das Metzgergrün wird verändert, trifft es aus unserer Perspektive viel eher.

„Die Sache ist gelaufen“, wird uns BewohnerInnen schon seit Jahren erzählt. Der Erhalt ist doch nun wirklich endgültig vom Tisch, der Abriss schon seit langem geplant und beschlossen. Nur wir sind leider zu dumm, um es endlich zu kapieren und uns damit abzufinden. Wir sollten froh sein, dass wir überhaupt noch da sind, bekommen wir zu hören und dass wer will doch bleiben könne. So einfach kann es sein, ist es aber nicht!

Wenn die MieterInnen des Metzgergrüns über die Jahre befragt wurden, haben sich die meisten klar für Erhalt und Instandhaltung ausgesprochen und auch die notwendigen Veränderungen gefordert. Im Zeitraum von 2012 bis 2016 wurden drei Nachbarschaftsumfragen von der Bewohnerinitiative erhoben, eine Bachelor-Arbeit befasst sich mit dem Engagement der BewohnerInnen für ihr Viertel. Wir wurden gefilmt und vom Radio interviewt. Eine Vielzahl von Begehungen, Treffen und Informationsveranstaltungen fanden statt.

Eine entscheidende Größe fehlte jedoch sowohl der Basis wie dem großen Ganzen: Die Diskussion und die Auseinandersetzung mit verschiedenen Möglichkeiten. „Soziale Stadt“- Förderung, Erhaltungssatzung, Milieuschutz – dies alles wurde ausgeklammert und mit uns nicht besprochen.
Es war einfach kein Thema, obwohl die AufsichtsrätInnen der Freiburger Stadtbau GmbH durchaus verschiedene Veränderungsoptionen fürs Metzgergrün diskutierten.

Wie ist es möglich, fragen wir uns, daß diese Informationen nicht zu uns ins Viertel zurückflossen? Wenn sich Quartiersrat und Bürgerverein so aktiv und initiativ im Prozess zeigten, wie die Stadtplanung behauptet, wie genau wurden die BewohnerInnen denn beteiligt und ihre Lebensrealitäten berücksichtigt? Unser Widerstand trifft auf Unverständnis – doch warum wir protestieren werden wir nicht gefragt!

„Dornröschenschlaf vorbei“, verkündete die Presse den Siegerentwurf im Jahr 2017. In diesem wurde uns dann auch ganz klar unser Platz zugewiesen: Eine Vielzahl der Sozialwohnungen wird im Lärmschutzriegel entlang der Bahnlinie angesiedelt. Auch bedeutet die „bessere Durchmischung“ der neuen Nachbarschaften eine Trennung: Sozialgeförderte Wohnungen, freifinanzierte Mietwohnungen und Eigentumswohnungen werden in unterschiedlichen Gebäuden separiert. Und die Zahl an bezahlbaren Wohnungen wird nicht sonderlich erhöht. Das alles scheint für diestädtische Planung wohl ganz normal zu sein und das gilt dann als zeitgemäß! Vom Verlust der gesamten Hausgärten und 90 Bäume des jetzigen Viertels mal ganz zu schweigen…

Die letzte Informationsveranstaltung der Freiburger Stadtbau für die MieterInnen des Metzgergrüns präsentierte exemplarisch eine 2 Zimmer – Sozialwohnung von 45qm, abzüglich der 4qm-Balkonfläche. Darin eine Küche mit 5 Türen und Zugang zur Toilette. Im Hof eine Gartenfläche von 320qm für schätzungsweise 50 Mietparteien…
Ja, wir können bleiben, wenn wir das akzeptieren, was uns angeboten wird. Die Kräfte sind ungleich verteilt, das kennen wir nicht anders.

Um unsere Situation als MieterInnen am aktuellen Geschehen zu verdeutlichen: Auf den Siegerentwurf 2017 folgten prompt Mieterhöhungen. Die Betriebskosten wurden uns dann sowohl 2018 als auch 2019 erhöht – trotz des vom Gemeinderat verordneten Mieterhöhungsstopp für die FSB!
Besser spät als nie wollen wir auf diese Missstände und unsere Würde aufmerksam machen. „Alle Menschen sind gleich“, doch wer mehr hat ist wohl gleicher… Und da wird ernsthaft von uns erwartet und gefordert, dass wir den Abriss unseres Wohnviertels tatkräftig unterstützen?

Anett Zeller und Sophia Grässlin für die Interessengemeinschaft Metzgergrün,
Dezember 2019

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Darstellung der Bewohnerstruktur des Metzgergrüns

Die Daten für ein Bevölkerungsprofil wurden durch persönliche Befragung von jeweils einer Person pro Haus im Juni/Juli 2019 von der IG Metzgergrün aufgenommen.

Das Metzgergrün-Quartier besteht aus vier Straßenzügen mit insgesamt 60 Häusern:

  • Ferdinand-Weiß-Straße mit 9 Häusern
  • Häberlestraße mit 13 Häusern
  • Whittierstraße mit 20 Häusern
  • Im Metzgergrün mit 18 Häusern

1. Wohnungen

Die Wohnhäuser umfassen 236 Wohnungen, davon sind 236 belegt (nach offiziellen Zahlen 252 Wohnungen).

2. Belegung

In den Häusern leben 307 Personen

2.1. Geschlecht

  • 188 männlich
  • 113 weiblich
  • 1 divers

    

2.2 Alter

  • 5 Babys/ Kleinkinder bis drei Jahre
  • 10 Kinder bis 14 Jahre
  • 5 Jugendliche bis 18 Jahre
  • 242 Erwachsene bis 65 Jahre
  • 30 Senioren bis 79 Jahre
  • 5 alte/ hochbetagte Menschen über 80 Jahre

3. Gesundheit

  • 55 Personen haben eine dauerhafte physische oder psychische Erkrankung
  • 9 Personen benutzen Gehhilfen/Rollatoren
  • 1 Person ist auf einen Rollstuhl angewiesen

4. Lebensunterhalt (274 P.)

  • 126 Personen sind beruflich tätig
  • 74 sind berentet/pensioniert
  • 74 Personen beziehen Hartz4 o.ä.

5. Mietdauer (275 P.)

  • bis 5 Jahre: 69 Personen
  • bis 10 Jahre: 65 Personen
  • bis 20 Jahre: 77 Personen
  • schon ewig: 64 Personen

Zusatzfrage Erhalt (56 P.)

  • 50x ja
  • 3x nein
  • 3x unentschieden

Kommentare der Befragten meist auf Zusatzfrage bezogen

  • Mietdauer 19 und 49 Jahre“
  • Bisschen renovieren in Eigeninitiative“
  • Privat befragt ja, im Haus auch ja, aber wegen Involviertheit neutral“
  • Mit energetischer Sanierung, unbedingter Gartenerhalt und Ensemblestruktur“
  • Erhalt bei besserer Wärmedämmung, Neubau wäre auch gut.“
  • gerne größere Wohnung, weniger Stromkosten“
  • Erhalt nur mit Sanierung“ 6x
  • mit energetischer Verbesserung“
  • Glaubt nicht mehr an Erhalt“
  • inklusive Sitzstreik :)“
  • Für die Verbesserung der Häuser und gegen Abriss“
  • Wunsch…?…grün erhalten“
  • Paradies!“
  • Andere im Haus dagegen“ (gegen Erhalt)
  • Wohnung seit 2 Jahren vermietet, aber unbewohnt“

Ergebnisse der Befragung

58 BewohnerInnen des Metzgergrüns wurden zu ihren Häusern befragt.

Diese Angaben zeigen, dass von 302 Personen 188 Männer und 113 Frauen sind.

72% der Menschen sind im Alter zwischen 19 und 65 Jahre (Altersgruppe nicht zu differenzieren, da zu groß gefasst), 9% Personen sind im Rentenalter, knapp 3% sind Kinder bis 14 Jahre und je 1,5% der BewohnerInnen sind Kleinkinder, Jugendliche und Hochbetagte.

Knapp 17% Personen sind dauerhaft erkrankt (Zu dieser Frage konnte oder wollte der Befragte häufig keine Angaben machen. Vermutlich sind noch mehr Menschen im Alltag physisch, psychisch und durch Suchterkrankungen eingeschränkt). Auf Gehhilfe oder Rollator sind knapp 3% der BewohnerInnen angewiesen. Ein Rollstuhlfahrer hat mithilfe einer Rampe Zugang zu seiner Wohnung.

Zum Lebensunterhalt wurde für 224 der insgesamt 302 Personen Angaben gemacht. Beruflich tätig sind 28% der Menschen. Rente und Hartz IV beziehen jeweils 16,5% der BewohnerInnen. Zu 78 Personen liegen keine Angaben vor (Nicht erfasst ist das persönliche Einkommen und Umfang der Tätigkeit, z.B. Vollzeit, Teilzeit, auch bei Rente, Aufstockung von Sozialleistungen, etc.).

Für 275 Personen gibt es Angaben über Mietdauer. 20,8% wohnen weniger als 5 Jahre hier, 19,6% bis zu 10 Jahren. Bis zu 20 Jahren sind 23,3% der MieterInnen und 19,3% „schon ewig“, d.h. länger als 20 Jahre. Einige leben sogar seit Bau der Siedlung im Jahr 1955 im Metzgergrün, also über 60 Jahre!

In der Zusatzfrage sprachen sich 50 BewohnerInnen gegen Abriss und für den Erhalt aus. Drei Personen sind jeweils für Neubau und unentschieden. Eine Person wollte sich wegen Involviertheit nicht äußern.

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Metzgergrün-Quartier geht alle an! – Unser aktueller Flyer

Als IG Metzgergrün haben wir nun einen Flyer mit unseren Forderungen und Argumenten erstellt und auch schon eifrig verteilt. Hier gibt es den Flyer als digitale Version: Flyer IG Metzgergrün

Auch sonst waren wir nicht untätig und haben viele Gespräche mit AnwohnerInnen und GemeinderätInnen geführt. Wir bleiben weiter aktiv gegen den Abriss unseres Quartiers!

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Interessengemeinschaft Metzgergrün gegründet!

Wir haben uns als Bewohner zu einer Interessengemeinschaft zusammengeschlossen, um auf unsere Situation aufmerksam zu machen. Der geplante Abriss unserer Wohnungen, verbunden mit dem Verlust der Gärten, schafft viele Unsicherheiten, Ängste und Befürchtungen.

Jahrelang wurde in Machbarkeitsstudien die behutsame Sanierung des Metzgergrüns unter Einbeziehung der Mieterschaft erwogen. Vor einigen Monaten teilte uns die Freiburger Stadtbau GmbH mit, dass ein Abriss und gleichzeitiger Neubau des gesamten Viertels geplant ist.

Die Bebauung soll dermassen verdichtet werden, dass die Wohnfläche unseres Viertels sich mindestens verdreifachen wird. Neben Sozialwohnungen soll ein erheblicher Anteil des Gebiets auch mit Eigentums- und frei vermietbaren Wohnungen bebaut werden.

Die Nachkriegshäuser unseres Viertels sind einfach gebaut und die Mieten sind vergleichsweise günstig. Hier leben fast ausschliesslich Menschen mit geringem Einkommen sowie Rentner und Transferleistungsempfänger, die auf dem freien Wohnungsmarkt keine Chance hätten, eine Wohnung zu finden. 

Mit dem Abriss würde eine kleine grüne Oase mit vielfältigen Lebensräumen innerhalb unserer Stadt verschwinden. Eine Idylle mit einfachen kleinen Reihenhäusern, Hausgärten, Naturnähe und einem über Jahrzehnte gewachsenen sozialen Umfeld würde unwiederbringlich zerstört.

Wir haben Angst vor dem Verlust unserer vertrauten Nachbarschaft!

Wir haben Angst, dass wir uns eine Neubauwohnung nicht mehr leisten können, weil dann die Miete steigen wird!

Wir haben Angst, dass wir verdrängt und vertrieben werden!

Wir wünschen uns eine sozial und ökologisch verträgliche Sanierung und keinen Abriss!

Mehr als 140 Bewohner der insgesamt etwa 250 Mietparteien des Metzgergrüns haben sich bereits mit ihrer Unterschrift für den Erhalt des Viertels in seiner jetzigen Form ausgesprochen. Die Unterschriftenlisten haben wir Herrn Oberbürgermeister Horn bei der Ortsbegehung am 14.03. 2019 überreicht.

Um unseren Protest sichtbar zu machen haben wir an einigen Häusern Plakate aufgehängt.

Für Fragen steht die IG Metzgergrün zur Verfügung unter: interessengemeinschaft_metzgergruen[at]riseup.net

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